Wir schreiben das Jahr 1977: Der DRK-Landesverband sitzt in der Brunswiker Straße und Frau Aldick war noch „Fräulein Medzich“. Und die hatte zu diesem Zeitpunkt bestimmt noch nicht geplant, die nächsten 47 (!) Jahre beim Roten Kreuz zu arbeiten – geschweige denn, es in diesem großen Umfang zu prägen.
Und doch führte Silvia Aldicks Weg nach der Ausbildung in viele Bereiche der Landesgeschäftsstelle, etwa zum Jugendrotkreuz oder den Rotkreuzgemeinschaften bis schließlich ins Vorstandsbüro. Dort zuletzt sieben Jahre an die Seite von Anette Langner, die am Dienstag, den 16. Juli 2024, die Abschiedsfeier mit rund 100 Gästen und Kolleg*innen, früheren Präsidiumsmitgliedern und Präsidenten sowie Weggefährt*innen eröffnete: „Liebe Frau Aldick, wir haben in den letzten Monaten oft über diesen Tag gesprochen, aber er ist lange etwas unwirklich gewesen. Und jetzt ist er da, dieser Tag, wir müssen jetzt alle ganz tapfer sein.“
„Welche Worte sind jetzt die richtigen und angemessenen, um Ihrer langen, ereignisreichen und bewegten Zeit im und für das DRK gerecht zu werden? Über all die lange Zeit war dies nicht nur so ein Job, den man halt macht, weil man ja was machen muss, sondern es war immer Überzeugung und eine über Jahre gewachsene Identifikation mit unseren Grundsätzen und Zielen.“ Mit Blick auf die zahlreichen Präsidenten und Vorstände, sei ihre Anpassungsfähigkeit, im sehr positiven Sinne, wohl eine der wichtigsten Eigenschaften Silvia Aldicks: „Und manch einer wird sich im Nachhinein augenzwinkernd fragen, wer sich hier eigentlich an wen angepasst hat.“
Krisen und Katastrophen, internationale Aktivitäten in Prag, St. Petersburg und Estland, die Arbeit im Landesverband – all dem sei Silvia Aldick immer mit der größten Solidarität für die Sache und für die Menschen begegnet, so Langner. Sie habe es immer geschafft, nicht nur professionelle Unterstützerin zu sein, sondern auch freundschaftliche Ratgeberin und Begleiterin jenseits von Hierarchieebenen, die für andere vielleicht ein Hindernis wären. „Liebe Frau Aldick, für all das möchte ich heute Danke sagen, im Namen des Vorstands und aller Kolleginnen und Kollegen im Landesverband und unseren Einrichtungen. Ich glaube, es gibt kaum jemanden in unserem DRK, der oder die Sie nicht kennt oder schon mal mit Ihnen zu tun gehabt hat. Und ganz persönlich möchte ich Ihnen für die letzten sieben Jahre professioneller und freundschaftlicher Unterstützung danken. Sie haben mir die DRK-Welt nicht nur erklärt, sondern auch vorgelebt, und das war eine große Bereicherung für mich!“
Auch DRK-Landesverbandspräsident Torsten Geerdts teilte einige Fakten und Erinnerungen mit den Gästen: So habe Silvia Aldick unglaubliche 163 (!) Präsidiumssitzungen vorbereitet und damit einen entscheidenden Beitrag zur Handlungsfähigkeit des Verbandes geleistet. Als amtierender Präsident und früherer Vorstand blickt Torsten Geerdts aus zwei Rollen auf seine gemeinsame Zeit mit Silvia Aldick – und doch habe sich auch trotz seiner DRK-Pause mit Abstecher ins Innenministerium kaum etwas geändert: Denn als er sich bei seiner Rückkehr am Empfang mit den Worten „Hallo, ich bin Torsten Geerdts, der neue Präsident, und ich soll zu Frau Aldick.“ meldete, kam nur zurück: „Die Chefin sitzt da, wo sie immer sitzt.“
Apropos „sitzen“: Im Namen des Präsidiums überreichte Torsten Geerdts dem Ehepaar Aldick eine Holzbank für ihre gemeinsame Zeit im Garten. Standesgemäß prangt an der Rückenlehne ein Messingschild mit der Widmung: „Gestiftet vom DRK-Landesverband SH für fast 50 Jahre Verbundenheit mit Silvia Aldick“. Passend zum Garten überreichte Anette Langner eine Rose der Sorte „Lady Sylvia“.
Nach weiteren Grußworten der früheren Präsidenten Henning Kramer und Georg Gorrissen sowie dem langjährigen Weggefährten Werner Weiß, überreichten die Einrichtungsleiter*innen ein ganz besonderes Geschenk: Ein karikaturartiges Bild, das Silvia Aldick mit überdimensionalem Kopf – gemäß ihres allumfassenden DRK-Wissens – vor der Landesgeschäftsstelle zeigt.
Abgerundet wurde der formelle Teil des Nachmittages mit einem üppigen Grill-Buffet, vielen Gesprächen in kleineren Runden und kreativem Schaffen: Auf zwei Leinwänden verewigten sich zahlreiche Kolleg*innen mit kleinen Zeichnungen als Andenken für Silvia Aldick oder nutzten die Fotobox und Verkleidungen für lustige Gruppenbilder.