Dicht gedrängt stehen die Wartenden im Spielzimmer der DRK-Kindertagesstätte Appen. Nur das Surren der Tätowiernadel ist zu hören. Das Motiv, das heute kostenlos gestochen wird, zeigt zwei halbe und einen ganzen Kreis. Das Symbol steht für die Bereitschaft zur Organspende. Genau dazu sind alle hier im Raum bereit - und das wollen sie auch zeigen. Freunden, Familie, aber auch Ärzten nach einem tödlichen Unfall.
Reinhard Wilking, der sich gerade in die Schlange einreiht, war schon einmal Knochenmarkspender. Der 57-Jährige sagt: „Ich vertraue den Ärzten, dass sie ihre Sache gut machen.“ Er kennt die Sorge nicht, die viele Menschen vom Ausfüllen eines Organspendeausweises zurückhält: Bin ich dann wirklich tot?