Der DRK-Landesverband hat am Freitag, 15. November, in Neumünster erfolgreich seine Landesversammlung 2019 abgehalten. Im Mittelpunkt des Delegiertentreffens stand neben den vereinsrechtlichen Regularien der Rückblick auf das vergangene Jahr. Aus der breiten Vielfalt der Aufgaben und Projekte des Deutschen Roten Kreuzes im Norden stachen insbesondere die Themen gesellschaftlicher Zusammenhalt, Ehrenamt, Katastrophenschutz, Rettungskräfte als Alltagshelden, Pflege und Wasserwacht hervor. „In einer Gesellschaft, die sich immer stärker entsolidarisiert, ist das DRK eine verlässliche Säule für Zusammenhalt“, betonte der Präsident des DRK-Landesverbandes, Georg Gorrissen, in seiner Begrüßung vor den rund 200 Delegierten und den Gästen aus der Politik - darunter als Ehrengast Innenstaatssekretär Torsten Geerdts. Die Gäste aus den Fraktionen des Landtages und Innenstaatssekretär Geerdts forderte Gorrissen auf, endlich die Wasserrettung im Rettungsdienstgesetz zu verankern, die Gleichberechtigung der ehrenamtlichen Helfer in der Rettung gegenüber anderen ehrenamtlichen Helfern, wie zum Beispiel der Feuerwehr, auf den Weg zu bringen sowie die Stärkung des Katastrophenschutzes als Bereichsausnahme bei Rettungsdienst-Ausschreibungen zu ermöglichen.
In seinem Grußwort sagte Innenstaatssekretär Geerdts dem DRK zu, zügig in Gespräche über dessen Forderungen zu gehen. Er verurteilte zudem auf Schärfste die zunehmenden verbalen und körperlichen Angriffe auf Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei. „Solche Vorfälle wie jüngst der Angriff auf Rettungskräfte im Kreis Schleswig-Flensburg werden wir weder dulden noch hinnehmen. Solche Übergriffe werden wir mit der gesamten Härte des Rechtsstaates ahnden“, betonte Geerdts. Der Innenstaatssekretär hob die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz bei der Katastrophenschutzübung „Blanker Hans“ hervor. In kurzen Grußworten bedankten sich anschließend die Vertreterinnen und Vertreter der Landtagsfraktionen für das gesellschaftliche Engagement des Roten Kreuzes und sagten ebenfalls Gespräche über die Forderungen des Landesverbandes zu.
In der folgenden Moderation des Jahresrückblicks der beiden Vorstände des DRK-Landesverbandes gingen Anette Langner und Ralph Schmieder im Gespräch mit Journalist Andreas Otto insbesondere auf die ersten Erfolge bei der Anwerbung ausländischer Pflegekräfte, die Fortschritte bei der Digitalisierung, die herausragende Arbeit im Katastrophenschutz, die positive Entwicklung der Einrichtungen und das Thema Rettungskräfte als Alltagshelden ein. „Wir haben in jüngster Zeit viele Anfragen von Filmteams erhalten, die unsere Rettungskräfte bei der täglichen Arbeit begleiten und diese wichtige Aufgabe damit einer breiten Öffentlichkeit näher bringen wollen“, erläuterte die Sprecherin des Vorstandes, Anette Langner. „Wir als DRK-Landesverband unterstützen das ausdrücklich. So können wir noch besser zeigen, wie spannend dieses Berufsbild ist.“ Vorstand Ralph Schmieder hob hervor, dass die ersten ausländischen Pflegekräfte von den Philippinen in Schleswig-Holstein eingetroffen sind und demnächst ihre Arbeit in den Einrichtungen aufnehmen können. „Dies ist eine gute Unterstützung für unsere Einrichtungen. Allerdings liegt unser Schwerpunkt weiterhin bei der Verbesserung und Erhöhung der eigenen Ausbildungskapazitäten“, so Schmieder.
Nach der Vorführung des neuen Imagefilmes der Wasserwacht, kamen die Vorstände der Gemeinschaft in einer kurzen Moderation selbst zu Wort. Höhepunkte des vergangenen Jahres waren neben der gut verlaufenen „Strandsaison“ an den Badestränden die Großeinsätze bei der Kieler Woche und der Travemünder Woche. Als ganz besonderes Ereignis lobte das Team um den Leiter der Wasserwacht Frederic Möß den Bundeswettbewerb für JRK-Gruppen in der Wasserwacht in Kiel hervor. „Ich freue mich sehr darüber, dass so viele junge Retterinnen und Retter aus ganz Deutschland nach Kiel gekommen sind und gezeigt haben, was für eine tolle und leistungsstarke Familie die Wasserwacht ist“, betonte Möß. Ein kurzer Film zeigte zum Abschluss der Moderation die gesamte Bandbreite der Aufgaben und Wettbewerbe der zweitägigen Veranstaltung.
Bei der anschließenden Wahl für den Posten der Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes wurde Dr. Silke Duda, Abteilungsleiterin für Kinder, Jugend, Familie und Gleichstellung im schleswig-holsteinischen Sozialministerium einstimmig gewählt. Sie folgt Andreas Breitner nach, Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V., für dessen Arbeit und Engagement sich DRK-Landesverbandspräsident Georg Gorrissen herzlich bedankte.