In unserer Gesellschaft fühlen sich viele Menschen einsam und sind sozial isoliert. Dies betrifft Personen, die durch Umzüge, Krankheiten, Arbeitslosigkeit oder ähnliche Umstände aus ihrem Alltag gerissen werden, oder solche, die aufgrund körperlicher Einschränkungen Schwierigkeiten haben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Besonders ältere Menschen sind hiervon betroffen. Mit dem Verlust von Ehepartnern, Geschwistern und Freunden schwinden soziale Kontakte. Selbst wenn Kinder vorhanden sind, sind diese oft weit entfernt oder durch Berufstätigkeit gebunden. Die fortschreitende Digitalisierung beschränkt zudem menschliche Kontakte zunehmend. Viele Senioren sind daher oft allein und leiden unter Einsamkeit. Der Wunsch, auch im Alter in der gewohnten Umgebung zu leben, steht bei ihnen hoch im Kurs. Um diesen Wunsch zu erfüllen, ist die Unterstützung vieler Akteure notwendig.
Professionelle ambulante Pflegedienste und stationäre Einrichtungen bieten körperliche Pflege und hauswirtschaftliche Hilfe an. Manchmal sind diese Dienste jedoch noch nicht nötig, oder sie können, selbst wenn sie genutzt werden, die sozialen Bedürfnisse nur unzureichend erfüllen, da die Zeit für Gespräche oder gemeinsame Aktivitäten fehlt.
Das Deutsche Rote Kreuz möchte mit dem Angebot ehrenamtlicher Besuchsdienste – den „DRK-Besuchsfreunden“ – einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung dieser Situation leisten. Neben der Basisausbildung für neue Ehrenamtliche, die sich für diese Aufgabe interessieren, sollen die bereits aktiven Besuchsfreunde speziell für wichtige Themen geschult und in Koordinatoren-Treffen zum Austausch gebracht werden.