Kiel, 29.09.2011
„Wir hatten erwartet, dass Verdi das DRK-Schul- und Therapiezentrum Raisdorf ab Montag bestreikt“, sagte Geschäftsführer Jörn-Dieter Korsch heute (29.09.2011). „Allerdings durften wir davon ausgehen, dass der Streik nicht auf dem Rücken der uns anvertrauten mehrfach behinderten Kinder und Jugendlichen ausgetragen wird, denn Verdi hatte uns aufgefordert, eine Notdienstvereinbarung abzuschließen.
Der vom Landesverband vorgelegte Entwurf dazu wurde von der Gewerkschaft zulasten behinderter Jugendlicher und Kinder zurückgewiesen. Nun wird der Rechtsweg beschritten.
Verdi hatte in seiner Stellungnahme sogar dazu aufgefordert rund 70 schwerstmehrfachbehinderte Internats-Schülerinnen und –Schüler einfach nach Hause zu schicken. Dies, ohne daran zu denken, dass die betroffenen jungen Menschen während der Woche in der DRK-Einrichtung auch therapeutisch umfassend versorgt werden.
„Die Kinder und Jugendlichen können doch nicht einfach ausgesperrt werden. Die Familien sind gar nicht in der Lage, zuhause mit der Situation umzugehen und kurzfristig therapeutische Unterstützung zu organisieren. Ohne Rücksicht spielt die Gewerkschaft hier mit der Gesundheit von Menschen, die es im Leben wahrlich nicht leicht haben“, empört sich Korsch.
Er hatte eine Notdienstvereinbarung erarbeitet und vorgeschlagen, die zwar schmerzhafte Personaleinschnitte während der Streikphase gebracht, die Versorgung der Behinderten aber in jedem Fall ermöglicht hätte. Verdi war das nicht genug. „Dass Menschen mit Behinderungen unter der Ignoranz einer Gewerkschaft leiden, werde ich nicht zulassen“, versprach Korsch.