Kiel, 28.09.2011 23/2011
Nicht begründbar nennt Klaus Crijns, Vorstand des DRK-Landesverbandes, die Streikaufforderung von Ver.di. Per E-Mail hatte Gewerkschaftssekretärin Sabine Hebenstein dem Landesverband mitgeteilt, dass Landesverbandseinrichtungen in der kommenden Woche bestreikt werden und dabei auf das Ergebnis der Urabstimmung verwiesen. Danach sollen 95 % der Ver.di-Mitglieder an die Urnen gegangen sein und 85,6 % zugestimmt haben.
„Überprüfen können wir das nicht“, sagte Crijns dazu. „Aber wenn geschätzte 25% unserer betroffenen 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ver.di-Mitglieder sind, bedeutet das: Etwa 200 Personen votierten für den Streik. Eine absolute Minderheit, die nun die Arbeitsplätze aller in Gefahr bringt".
Auch die zur Streikermunterung dienende Verdi-Behauptung, der branchenübliche Tarif liege ca. 10% über dem vom DRK-Landesverband gezahlten, ist nicht richtig.
„Von welchem branchenüblichen Tarif wird da geredet? Es gibt keinen flächendeckend angewandten Tarif, auf den sich diese Aussage beziehen könnte. Hier wirft Ver.di Nebelkerzen“.
Auch sonst fällt es Crijns schwer, der Ver.di-Argumentation zu folgen: „Unsere Gehaltspolitik richtet sich nicht nach Inflationsraten, sondern nach unseren Möglichkeiten, und die werden von den Einnahmen bestimmt“. Auf notwendige, arbeitsplatzsichernde Investitionen, die Ver.di kritisiert – man solle das Geld lieber den Mitarbeitern geben- zu verzichten, wäre ein unverantwortliches Vorgehen, ist sich Crijns sicher. „Außerdem werden diese Investitionen überwiegend kreditfinanziert“.
Mit einem Brief hat Vorstand Klaus Crijns Mitte September alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Wirtschaftsrisiken der Zukunft unterrichtet: Deckelung der Ausgaben im Krankenhausbereich, massivste Ausgabenkürzungen der Landesregierung und der Kreise im Gesundheits- und Sozialwesen, Nichtbewilligung notwendiger Reha-maßnahmen, die zu Auslastungsproblemen in den DRK-Einrichtungen führen, gerade auch in denen , die jetzt bestreikt werden sollen.