„Die Diagnose Krebs ist nahezu für jede Betroffene und jeden Betroffenen zunächst ein Schock, der sich auf die gesamte Familie auswirken kann. Wir bieten als DRK daher schon seit 1979 Selbsthilfegruppen und Betreuung durch ausgebildete ehrenamtliche Helfer*innen an“ erläutert Dr. Marret Bohn, Ärztin und Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes. „Neben der möglichst frühen Erkennung und einer anschließend auf den Patienten abgestimmten Therapie ist eine gute Betreuung ein weiterer wichtiger Baustein: Die Erkrankten können sich besser auf den Heilungsprozess konzentrieren, wenn sie nicht mit ihren Sorgen und Nöten alleine sind“, so die DRK-Vizepräsidentin.
Das DRK bietet landesweit rund 30 Gesprächskreise an, die sich als begleitete Selbsthilfegruppen verstehen. Die Begleitung erfolgt durch ausgebildete, engagierte ehrenamtliche Kräfte, die oft selbst oder als Angehörige von einer Krebserkrankung betroffen sind bzw. waren und damit eigene Erfahrungen einbringen. Die ehrenamtlich Aktiven stehen für Fragen und Einzelgespräche – persönlich oder telefonisch, im Einzelfall auch mit Hausbesuchen oder im Krankenhaus - zur Verfügung. Die Angebote sind grundsätzlich auch für Angehörige von an Krebs erkrankten Menschen offen. Die Erkrankung betrifft das ganze Umfeld, alle haben Fragen und brauchen Unterstützung. Sämtliche Informationen zu den Hilfs-Angeboten sind in den beiden Broschüren „Leben mit Krebs!“ und „Leben mit Krebs und Kindern“ auf der Homepage des DRK-Schleswig-Holstein abrufbar.
Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch das das Angebot des DRK von Fortbildungen für Gruppenanleiter*innen. Sie umfassen die Durchführung von einführenden Seminaren für Menschen, die Interesse haben, ganz neu die Begleitung von Selbsthilfegruppen zu übernehmen sowie Austauchtreffen zu verschiedenen Themenbereichen für die Arbeit in den Selbsthilfegruppen. Sämtliche Informationen zu den Fortbildungen im Bereich „Leben mit Krebs!“ sind in einer eigenen Broschüre zusammengefasst.
Dr. Marret Bohn wies vor diesem Hintergrund zudem daraufhin, wie wichtig Blutspenden auch für die Therapie von Krebspatienten sind. Krebspatienten haben oft einen hohen Bedarf für die Transfusion von Blutbestandteilen, wie Erythrozyten, Thrombozyten und Blutplasma. Deshalb wird rund ein Fünftel aller Blutspenden im Bereich der Onkologie eingesetzt. „DRK-Blutspender leisten einen sehr wichtigen Beitrag in der Krebstherapie und ihr Engagement ist unverzichtbar“, so die DRK-Vizepräsidentin. Sie appellierte zudem, die kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen zur Krebsfrüherkennung in Anspruch zu nehmen. „Da Menschen in unserer Gesellschaft immer älter werden, steigt auch das Risiko an Krebs zu erkranken. Die gute Nachricht ist, dass Krebs immer besser therapierbar ist - insbesondere, wenn er früh erkannt wird“, erklärte Dr. Marret Bohn.
Die häufigste Krebserkrankung bei Frauen ist Brustkrebs gefolgt von Lungen- und Darmkrebs. Bei Männern ist Prostatakrebs die häufigste Krebsform, gefolgt vom Lungen- und Darmkrebs. Laut Information der Deutschen Krebsgesellschaft können bei manchen Krebsarten neun von zehn Erkrankten geheilt werden, wenn der Tumor im Frühstadium entdeckt wird. Dennoch nutzt danach nur jede zweite Frau über 20 und jeder fünfte Mann über 45 die kostenlosen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung.