Kiel, 13.01.2010
Ihre Dienstfahrzeuge mussten die DRK-Mitarbeiterinnen Silke Münch und Sabine Hamel vom Segeberger DRK-Pflegedienst Ost am letzten Montag stehen lassen. Von Geschendorf aus nahm sie Harald Münch auf einem Trecker mit, den er vom Bürgermeister ausgeliehen hatte. Nur so konnte eine 97jährige alleinstehende Pflegepatientin im völlig eingeschneiten, etwa 10 Km entfernten Reinsbek erreicht werden. Die bettlägerige alte Dame war dringend auf die Pflegeleistungen angewiesen. Weiter ging es mit dem PS-starken Fahrzeug über verschneite Wege nach Wulfsfelde, wo zwei 88 und 86jährige Patientinnen versorgt werden mussten.
Rund 450 Einsätze fährt der Pflegedienst Ost des DRK-Kreisverbandes Segeberg täglich. Mit ihren Smarts blieben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Anfang der Woche häufig in Schneewehen stecken. „Landwirte haben unsere Fahrzeuge mit ihren Schleppern dann aus dem tiefen Schnee gezogen. Man kennt sich eben auf dem Lande und hilft sich gegenseitig“, berichtete Pflegedienstleiter Oliver Sprie-Merenz.
Auch für Rotkreuz-Ehrenamtliche gab es in den letzten Tagen viel zu tun. Im Kreis Ostholstein blieb in der Nacht von Samstag, 09.01. auf Sonntag, 10.01. ein Zug auf der Strecke zwischen Oldenburg und Göhl in einer Schneewehe stecken. Feuerwehr, THW und zwölf DRK-Helfer waren im Einsatz. Zwanzig frierende Bahnreisende wurden zu Fuß nach Oldenburg geleitet und dort in Räumen der Feuerwehr mit warmen Speisen und Getränken versorgt. Für ein Kleinkind mussten mitten in der Nacht Babynahrung und Windeln herangeschafft werden. Nach zwei Stunden endete der Einsatz. Bis zur Weiterfahrt des Zuges wurden die Betreuten in Hotels untergebracht.
Dreizehn ehrenamtliche Rotkreuzler des DRK-Ortsvereins Gettorf versorgten in den frühen Morgenstunden des 10. Januar Autofahrer, die auf der B 76 zwischen Kiel und Eckernförde bei Gettorf stecken geblieben waren im Feuerwehrgerätehaus mit warmen Getränken und Nahrung. Der Einsatz dauerte insgesamt 6 Stunden. „Unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte vor Ort waren jeweils kurz nach Anforderung durch die Rettungsleitstellen einsatzbereit und haben wirksam mithelfen können, die Situationen zu meistern“, sagte DRK- Landesverbandsvorstand Klaus Crijns. Auch die mobilen DRK-Pflegedienste haben trotz der Schneemassen Mittel und Wege gefunden, die ihnen anvertrauten Patienten zu versorgen.
Haupt- und Ehrenamtliche, DRK-Kreisverbände, –Ortsvereine und der Landesverband, alle haben das ihnen Mögliche getan, um zu helfen. Und sie waren dabei erfolgreich.
Das ist die erste Bilanz des DRK-Landesverbandes, nachdem das Schnee bringende Sturmtief Daisy abgezogen ist und sich die Verkehrsverhältnisse wieder normalisiert haben.