Nach einer Begrüßung durch Landesverbandsvorstand Torsten Geerdts und Dr. Jens Ahlers, dem Chef der Landesbibliothek, sprach am vergangenen Dienstag vor vollem Haus (04.03.2014) Autor Stefan Schomann über die enge Verflechtung der Gründungsgeschichte des Roten Kreuzes mit dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 und den beiden weiteren sogenannten „Einigungskriegen“ gegen Österreich und Frankreich in den Jahren 1866 und 1870/71.
Dazu waren auf gemeinsame Einladung der Landesbibliothek und des DRK-Landesverbandes zahlreiche Geschichtsinteressierte in die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek im Sartori & Berger Speicher gekommen.
Schomann, der in seinem 2013 erschienenen Buch „Im Zeichen der Menschlichkeit“ die Geschichte und Gegenwart des Deutschen Roten Kreuzes aufgearbeitet hat, nahm immer wieder Bezug auf die aktuelle Ausstellung „1864 - Menschen im Krieg“, die noch bis zum 16. März in der Landesbibliothek gezeigt wird.
„Der erste Testfall für die noch junge Rotkreuz-Bewegung war der Deutsch-Dänische Krieg von 1864. Hier wurde das Rote Kreuz als Schutzzeichen bereits verwendet und erstmals in der Weltgeschichte kamen Rotkreuz-Delegierte zum Einsatz“, erläuterte Schomann, nach dessen Vortrag, moderiert durch Dr. Jens Ahlers, lebhaft diskutiert wurde.
Deutlich wurden die Bezüge zur Landeshauptstadt Kiel:
Bereits im Jahr 1864 wurde der „Centrale Hülfsverein für Lazarette zu Kiel“ als erster Rotkreuz-Verein in Schleswig-Holstein gegründet. Er sammelte und verteilte alles, was zur Versorgung der Lazarette, Verwundeten und Invaliden dienen konnte. Der DRK-Kreisverband Kiel geht auf diesen Vorläufer zurück. Maßgeblich beteiligt an der Gründung des Centralen Hülfsvereins war der Kieler Medizinprofessor Dr. Friedrich von Esmarch, damals ein berühmter Wissenschaftler und anerkannter Chirurg. In der Ausstellung „Menschen im Krieg“ wird von Esmarch besonders gewürdigt.