Es war wohl eine der unbürokratischsten Hilfsaktionen seit Langem: Kurz nachdem der Konflikt in der Ukraine seinen Anfang genommen hatte und die betroffenen Menschen einen Ort zum sicheren Leben suchten, wurde das Projekt Geflüchteten-Unterkunft in Lübeck Israelsdorf geboren. Matthias Gatermann, Einrichtungsleiter des DRK-Seniorenzentrums im Park, und Nachbar und Biobauer Harald Benett fassten den Entschluss, den seit Jahren leer stehende Gebäudetrakt des Pflegeheims umzufunktionieren zu einer Unterkunft für Geflüchtete. Binnen weniger Tage hatte Benett etwa 80 freiwillige Helfer*innen aus der Hansestadt und Umgebung zusammengetrommelt, und schon ging es an die Sanierung der Räumlichkeiten. Hiesige Vereine, Verbände, verschiedene Organisationen und diverse Handwerksfirmen boten ihre Hilfe an. Matthias Gatermann bewirtete die Helfer*innen mit Speis und Trank. Nachdem der zweistöckige Gebäudetrakt mit Zimmern für insgesamt 18 Familien (für jeweils maximal eine erwachsene Person und zwei Kinder) hergerichtet war, musste alles baurechtlich durch die Stadt Lübeck abgenommen werden. Anfang Juni können nun die ersten ukrainischen Familien einziehen. Für die fleißigen Helfer*innen wurde in der Parkanlage des Seniorenzentrums zunächst ein Fest als Dankeschön veranstaltet. Großer Dank gilt allen Ehrenamtler*innen, die sich tatkräftig engagiert haben, aber auch allen regionalen Handwerksfirmen, die ihre Dienste ebenfalls zum großen Teil unentgeltlich geleistet haben.