Plön, 16.04.2014
Bei ihrem Besuch im DRK-Zentrum für Gesundheit und Familie in Plön am 16. April informierte sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen über das Kurangebot für Soldaten und ihre Angehörigen.
Seit 2010 werden hier Mutter-Kind-Kuren für Soldatenfrauen und Mutter- oder Vater-Kind-Kuren für Soldatinnen bzw. Soldaten als thematische Schwerpunktkuren angeboten. Neu entwickelt wurde in Plön das differenzierte Konzept einer "Familienkur für Soldatinnen und Soldaten mit Paar- und Familienkonflikten durch Trennungssituationen".
Der ganzen Soldatenfamilie, also Mutter, Vater und Kindern, soll damit ein gemeinsamer Kuraufenthalt mit aufeinander abgestimmten Therapien angeboten werden. Das Konzept, für das noch ein passender Finanzierungsrahmen gesucht wird, entstand aus den Erfahrungen vieler persönlicher Begegnungen in den bisherigen Schwerpunktkuren. Es wurde vom leitenden Arzt der DRK-Einrichtung, Dr. Hans Hartmann, mit seinem Plöner Team entwickelt.
"Soldatenfamilien sind durch die Trennung bei Auslandseinsätzen besonderen Belastungen ausgesetzt. Darauf mussten wir eine Antwort finden. Dr. Hartmann und dem Team unser Plöner DRK-Einrichtung ist dies gelungen", sagte Landesverbandsvorstand Torsten Geerdts.
"In den Selbstberichten der Kur-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer der Schwerpunktkuren und im Verlauf der therapeutischen Arbeit in diesen Maßnahmen wurden zunehmend Partner- und Familienkonflikte benannt", erläuterte Dr. Hartmann und nannte Zitate von Betroffenen:
"Jetzt sollte mein Partner hiersitzen", "wie kann ich ihm diese Einsicht vermitteln", "könnte nicht die ganze Familie hier zum Gespräch sein". In 40-50% stehen in den bisherigen Schwerpunktmaßnahmen nach Dr. Hartmanns Erfahrung Paar- und Familienprobleme im Vordergrund. "Dies hat uns bewogen, über ein neues Konzept nachzudenken. Hilfen und Lösungen bei familien- und paardynamischen Konflikten lassen sich nur direkt und gemeinsam verstehen und erarbeiten, zum Teil auch unter Einbeziehung der Kinder. Hier ist mit dem neuen Konzept eine Erweiterung von therapeutischen Erfahrungen und Hilfen für das System Familie möglich. Der bisherige Ansatz erreicht vorrangig die teilnehmende Mutter bzw. den teilnehmenden Vater mit Kind oder Kindern und gibt nur indirekte Hilfen für die Paar- und Familiensituation. Die Beratung in den Familienberatungszentren der Bundeswehr ist eine wichtige Unterstützung, kann aber häufig die therapeutischen Schritte nicht ersetzen."
Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks sagte beim Besuch der Ministerin: "Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem Bundesverteidigungsministerium und verstehen uns als Partner bei der Gesundheit von Müttern und Vätern in der Bundeswehr. Drei Kurkliniken im MGW haben Schwerpunktmaßnahmen entwickelt. Plön hat inzwischen die längste Erfahrung, auf die wir auch zukünftig aufbauen werden".