Die Westküstenkliniken, der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein e.V. und sechs weitere Träger von Pflege- und Betreuungseinrichtungen ziehen bei der Ausbildung von Pflegekräften an einem Strang und haben dazu jetzt einen Verbundvertrag geschlossen.
Ines Dreier arbeitet als Pflegebereichsleiterin an den Westküstenkliniken. Eine ihrer Aufgaben ist es, Kooperationsverträge mit Trägern von ambulanten Pflegediensten oder anderen Pflegeeinrichtungen abzuschließen. Denn mit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung müssen die Pflegeschüler*innen der Westküstenkliniken auch in der ambulanten und stationären Langzeitpflege ihre Praxiseinsätze absolvieren - und deren Schüler*innen im Krankenhaus. "Wir hatten in den vergangenen zwei Jahren mehr als 70 einzelne Vereinbarungen geschlossen, in denen diese Einsätze geregelt worden sind", erzählt Ines Dreier. "Das war sehr aufwändig." Damit soll jetzt aber Schluss sein. Die Westküstenkliniken haben gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz sowie sechs weiteren Trägern von ambulanten und stationären Langzeiteinrichtungen einen Verbundvertrag geschlossen. In diesem werden die Praxiseinsätze der Pflegeschüler*innen aus dem Krankenhaus, des DRK sowie anderer Pflegeheime und Betreuungseinrichtungen einheitlich und verbindlich geregelt. Zu den Partnern gehören neben den Westküstenkliniken (WKK) sowie der DRK Akademie SH in Heide auch die DRK Kreisverbände Dithmarschen und Nordfriesland, der Kirchenkreis Dithmarschen, die Stiftung Mensch, der Pflegedienst "To huus" sowie Vitacare, die in Brunsbüttel das Haus am Deich betreiben. Bei der Vertragsunterzeichnung im Bildungszentrum der Westküstenkliniken in Heide unterstrichen die Vertreterinnen und Vertreter aller Vertragsparteien die Bedeutung des Vertrages für die Nachwuchsgewinnung. Anette Langner, Vorstand (Sprecherin) des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein, sieht in dem Vertrag einen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufes und der Zufriedenheit der Schüler*innen. "Wir stehen in der Pflege vor der enormen Herausforderung, Nachwuchs zu gewinnen. Mit dem gemeinsamen Vorgehen bei der Ausbildung schaffen wir attraktive Rahmenbedingungen", sagte Anette Langner. Die Pflegedirektorin der Westküstenkliniken, Sabine Holtorf, unterstrich die Bedeutung der Kooperation und bezeichnete den Vertrag als "absolut sinnvoll. Der zunehmende Mangel an Pflegekräften ist eine Bedrohung, der wir nur gemeinsam begegnen können. Daher freue ich mich, dass wir zu dieser Vereinbarung gekommen sind", sagte Sabine Holtorf. Der jetzt geschlossene Verbundvertrag ist in dieser Form landesweit einmalig. Durch die Beteiligung der Westküstenkliniken sowie des DRK in Schleswig-Holstein steht den Schüler*innen der Vertragspartner ein breites Spektrum an Einrichtungen im gesamten Land für die verpflichtenden Praxiseinsätze zur Verfügung.