Kiel, 07.06.2013
Eine Verschnaufpause gönnte die Elbe den rund 60 eingesetzten ehrenamtlichen Rotkreuz-Katastrophenschutzhelfern in Lauenburg. Weil der Scheitel der Flutwelle die Stadt erst Mitte kommender Woche erreichen wird, muss zum Wochenende nicht, wie ursprünglich vorgesehen, die Helferzahl drastisch aufgestockt werden. Das teilte der Katastrophenschutzbeauftragte des DRK-Kreisverbandes Hzgt. Lauenburg, Tim Schröder, heute (Freitag, 07.06.) mit.
Die Notunterkunft für Flutopfer, die in der Lauenburger Schule am Hasenberg eingerichtet wurde, bleibt daher zunächst leer. Im Falle einer Evakuierung stehen hier nun 200 Schlafplätze zur Verfügung. Gestern wurden sie aufgebaut. Gut belegt sind dagegen Notunterkünfte für Helfer der Bundeswehr und des THW.
Sie wurden vom DRK-Kreisverband in Müssen (75 Plätze) und Lauenburg (70 Plätze) errichtet. Gedacht sind sie für Helfer, die von außerhalb kommen und nach ihrer Schicht nicht nach Hause fahren können. In der Jugendherberge sind weitere Notunterkünfte, ebenfalls betreut vom Roten Kreuz, eingerichtet. Hier sollen Beamte der Bundespolizei unterkommen, die insbesondere für die Absperrmaßnahmen zuständig sind.
"Uns bleibt jetzt etwas mehr Zeit für wichtige vorbereitende Aufgaben", erläutert Tim Schröder. Dazu gehört die notwendige Impfung der Feuerwehr- und THW-Helfer sowie aller anderen, die direkt am Wasser arbeiten. "Von dem Wasser gehen Infektionsgefahren aus. Die Helfer, die am Deich eingesetzt sind, werden daher gegen Hepatitis A und B, Diphterie und Tetanus geimpft. Wir haben 500 Dosen Impfstoff bestellt". Die Impfungen werden heute (Freitag, 07.06.) und morgen (Sonnabend, 08.06.) im Sanitätsraum des Bauhofes Lauenburg durchgeführt. Organisiert hat die ganze Aktion die Führungsgruppe SAN des DRK-Kreisverbandes Hzgt. Lauenburg. Und eine wichtige weitere Vorkehrung konnte getroffen werden.
In der Geschäftsstelle des DRK-Kreisverbandes in Ratzeburg wurde ein Kreisauskunftsbüro (KAB) eingerichtet. Auf dringende Bitte der Stadt Lauenburg unterstützt es bei der Aufnahme, Bearbeitung und Weitergabe von Kontaktdaten der Bewohner der Lauenburger Altstadt, die durch das Hochwasser ggf. zwangsevakuiert werden müssen. Die 24-Stunden-Hotline der Stadt Lauenburg ist überlastet und kann diese Aufgabe nicht allein übernehmen. Darüber hinaus werden auch alle eingesetzten Helfer zentral registriert. "Wenn ein Helfer verunfallt oder vermisst wird, muss immer klar sein, wo er im Einsatz war. Erst wenn er sich wieder abgemeldet hat, wird er aus der Liste des KAB gestrichen. Das dient auch der Absicherung der Helfer", erläutert KAB-Leiter Sebastian Hahn.