· Reha-Klinik

Herzwochen 2022: Vorhofflimmern – Turbulenzen im Herz

Was man über Vorhofflimmern wissen muss

Im Rahmen der Herzwochen 2022 der Herzstiftung informierte die DRK-Nordsee-Reha-Klinik Goldenen Schlüssel Herzpatientinnen und -patienten in einer Vortragsveranstaltung über mögliche Ursachen, Symptome, Risikovorsorge sowie aktuelle Diagnose- und Therapiemöglichkeiten.

In Deutschland leiden schätzungsweise 1,5 bis 2 Millionen Menschen an Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung. „Vorhofflimmern ist eine ernst zu nehmende Herzrhythmusstörung. Mit typischen Symptomen wie Herzstolpern und Herzrasen, Druckgefühl im Brustkorb und Luftnot, aber auch wenn sie wie in vielen Fällen ohne ausgeprägte Symptome auftritt, kann sie zur lebensbedrohlichen Gefahr werden“, erläuterte Chefärztin und Kardiologin Tatyana Korotkow. „Bleibt Vorhofflimmern unerkannt, kann es Schlaganfall und Herzschwäche führen.“

Herzrhythmusstörungen sind für Betroffene meist mit Ängsten, hohem Leidensdruck und Leistungseinbußen verbunden. Gerade beim ersten Auftreten löst Vorhofflimmern bei vielen Menschen Beklemmung aus, wenn sie merken, dass ihr Herz aus dem Takt gerät. Mit Hilfe der Pulsmessung beim Arztbesuch, in der Apotheke oder zu Hause, lässt sich ein unregelmäßiger Herzschlag feststellen und so die Schlaganfallgefahr vermeiden. Ärztlich abzuklären ist in jedem Fall, ob es sich um eine behandlungsbedürftige Rhythmusstörung handelt.„Betroffenen stehen heute Therapieverfahren zur Verfügung, die das Störfeuer im Herzen dauerhaft beseitigen oder zumindest die Symptome lindern und zur besseren Lebensqualität verhelfen können“, erklärte die Fachärztin.

Wie wichtig der Umgang mit dem Risikofaktor Stress für die Herzgesundheit ist, betonte die Diplom-Psychologin Telse Oeter: „Denn Stress und seelische Belastungen erhöhen langfristig das Risiko einer Herzerkrankung. Umgekehrt kann eine Herzerkrankung die Seele stark belasten. Hilfsangebote der Psychokardiologie wie unterstützende Gespräche, Kurse zur Stressbewältigung und der Austausch mit anderen Erkrankten können nützlich sein, um die Abwärtsspirale aus Herzkrankheit und psychischen Problemen gar nicht erst entstehen zu lassen.

Mit Tipps für ein herzgesundes Leben schlug Oberarzt i.R. Reinhard Patzke den Bogen zu einem konsequent gesunden Lebensstil, um vielfältigen Erkrankungen selbstwirksam vorzubeugen. „Mit körperlicher Aktivität lassen sich effizient gleich mehrere Risikofaktoren für Vorhofflimmern und andere Herzerkrankungen beeinflussen, insbesondere Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes mellitus“, motivierte der Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin. Ein moderates Ausdauertraining wie Walking, Schwimmen, Radfahren mehrmals in der Woche, Gewichtsreduktion, eine herzgesunde mediterrane Ernährung, Rauch- und Alkoholverzicht sowie ausreichend Schlaf - damit kann sich jeder Mensch einen herzgesunden Lebenswandel zurHerzensangelegenheit machen.  

Weitere Informationen der Herzstiftung unter www.herzstiftung.de

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