In seiner gestrigen Sitzung (16. September 2013) sprach sich das Präsidium des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein dafür aus, das Thema "Pflege" zu einem Prüfstein bei der Bundestagswahlentscheidung am 22. September zu machen.
"Es geht uns nicht darum, eine bestimmte politische Partei zu empfehlen", machte Landesverbandspräsident Henning Kramer deutlich.
Er verwies auf Podiumsdiskussionen des "Bündnis für gute Pflege", die im August in Neumünster, Bad Oldesloe und Husum stattfanden. Daran nahmen Politiker aller Parteien teil, die sich um Bundestagsmandate bewerben. Die Diskutanten von CDU, SPD, FDP, Grünen, Linken und Piratenpartei hatten in Vorbereitung auf die Podiumsdiskussion jeweils ein Pflegepraktikum gemacht.
Sie diskutierten unter dem Eindruck dieser Erfahrung. Pflege muss fachlich qualifiziert und mit viel menschlicher Zuwendung geleistet werden. Die Finanzierung dafür muss abgesichert sein. Darüber war man sich über die Parteigrenzen hinweg einig. Der Weg dorthin wurde jeweils unterschiedlich gesehen.
"Wichtig ist, dass sich alle Abgeordneten des neuen Bundestages, gleich welcher Partei, des Themas Pflege annehmen, es zu ihrer persönlichen Angelegenheit machen und gemeinsam mit ihren Fraktionen daran arbeiten, die offenen Fragen, gerade auch der Finanzierung einer menschenwürdigen Pflege, zu lösen", sagte Kramer. Auf den drei Podiumsdiskussionen hatte Moderator Carsten Kock (R.SH) den anwesenden Politikerinnen und Politiker zum Schluss jeweils das Versprechen abgenommen, im Falle ihrer Wahl im Bundestag immer dann anwesend zu sein, wenn das Thema Pflege auf dem Tapet liegt. Denn dieses wichtige Thema dürfe nicht vor halbleeren Rängen diskutiert werden.
"Sprechen Sie an den Wahlständen mit Ihren Bundestagskandidaten darüber, wie sie sich vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der zu immer mehr älteren Menschen führt, persönlich für eine gute Pflege, auch in der Zukunft, einsetzen werden", rät der Landesverbandspräsident allen Wählerinnen und Wählern. "Die Pflege ist ein TOP-Thema, da sollte kein Bundestagskandidat eine Antwort schuldig bleiben".
Hintergrund: Das Bündnis für GUTE PFLEGE ist ein Zusammenschluss von Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und anderen Beteiligten. Es agiert bundesweit. In Schleswig-Holstein hat der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein die Federführung übernommen und Podiumsdiskussionen mit Politikern aller Parteien am 22. August in Neumünster, am 27. August in Bad Oldesloe und am 28. August in Husum für das Bündnis veranstaltet.
Teilnehmer an den von Carsten Kock (R.SH) moderierten Podiumsdiskussionen waren:
Podiumsdiskussion in Neumünster am 22.08.2013- Dr. Philipp Murmann (CDU)
- Anne Burmeister, (Piratenpartei)
- Birgit Malecha-Nissen (SPD)
- Luise Amtsberg (Bündnis 90/Die Grünen)
- Christine Aschenberg-Dugnus (FDP)
- Cornelia Möhring (Die Linke)
Podiumsdiskussion am 27.08.2013 in Bad Oldesloe- Oliver Grube (Piratenpartei)
- Bernd Buchholz (FDP)
- Maren Berger (Bündnis 90/Die Grünen)
- Miro Berbig (Die Linke)
Podiumsdiskussion am 28.08.2013 in Husum- Dr. Sabine Sütterlin-Waak (CDU)
- Dirk Peddinghaus (SPD)
- Marlene Löhr (Bündnis 90/Die Grünen)
- Oliver Sippel (Piratenpartei)
Das Bündnis für gute Pflege setzt sich aus 23 bundesweit aktiven Organisationen zusammen:
Arbeiter-Samariter-Bund (ASB),Arbeiterwohlfahrt (AWO), BAG Selbsthilfe, Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung (BIVA), Der Paritätische, Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG), Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), Deutscher Caritasverband (DCV), Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP), Deutscher Frauenrat, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Diakonie Bundesverband, Internationaler Bund (IB), Katholische Arbeitsnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB), Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA),Sozialverband Deutschland (SoVD), Sozialverband (VdK), Verbrauscherzentrale Bundesverband (vzbv), Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Volkssolidarität, wir pflegen, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST).