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Für eine vielfältige und diskriminierungsfreie Gesellschaft!

Statement des DRK-Landesverbandes zu den Kundgebungen vor der Landesunterkunft für Geflüchtete in Neumünster am 25. Januar 2025

Anlässlich der Kundgebungen am vergangenen Sonnabend vor der Landesunterkunft für Geflüchtete in Neumünster äußern sich nun Torsten Geerdts, Präsident des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein, und Anette Langner, Vorstandssprecherin des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein.

Torsten Geerdts: „Jeder hat in Deutschland das Recht, sich zu versammeln, zu protestieren und zu demonstrieren. Vor der Landesaufnahme für Flüchtlinge und Zugewanderte aber ausländerfeindliche Parolen zu skandieren, ist menschenverachtend und beschämend.“ 

In der Landesunterkunft in Neumünster betreut das DRK aktuell 900 Bewohner*innen. Vor den Eingangstoren der Einrichtung hatten Vertreter*innen der politischen Demonstrant*innen am vergangenen Sonnabend über Verstärker menschenfeindliche Pauschalisierungen und Angstparolen verbreitet.

Anette Langner: „Die Ereignisse in Neumünster beunruhigen mich zutiefst. Wir als Deutsches Rotes Kreuz vertreten das Schutzinteresse dieser Menschen, die mit der Hoffnung, mit unserer Hilfe ein neues, sicheres Leben aufbauen zu können, zu uns kommen. Dass direkt vor den Fenstern der Bewohnerinnen und Bewohner eine Kundgebung dieser Art veranstaltet wurde, ist erschreckend.“ 

Um mit den Herausforderungen von Zuwanderung umzugehen und diese für alle Seiten langfristig positiv zu gestalten, brauche es keinen Populismus, sondern eine differenzierte Herangehensweise, betonte Langner.

Die etwa 150 Anhänger*innen der Demonstration trafen in Neumünster auf circa 2000 Gegendemonstrant*innen, die für eine tolerante Gesellschaft eintraten. Torsten Geerdts: „Auch wir als Deutsches Rotes Kreuz setzen uns für eine vielfältige und diskriminierungsfreie Gesellschaft ein und verurteilen jede Art von Rassismus. Wer in Deutschland Schutz sucht, muss menschenwürdig behandelt werden. Migration ist nicht immer das Ergebnis einer selbstbestimmten Entscheidung, sondern häufig auch durch große Not verursacht.“

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