- In einem Schreiben an alle DRK-Kreisverbände aus dem Jahr 2010 fordert der DRK-Landesverband die Kreisverbände vor dem Hintergrund der seit mindestens 2008 geführten Debatte über Missbrauch in Heimen dazu auf, jegliche Hinweise, die es über solche Vorfälle in DRK-Heimen in Schleswig-Holstein geben könnte, zu sammeln und an den Landesverband zur weiteren Aufarbeitung zu versenden. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass Akten - die nach geltendem Datenschutzrecht hätten gelöscht werden müssen - nicht gelöscht werden, sondern aufbewahrt werden sollen, auch im Interesse der öffentlichen Aufklärung. Schon damals war öffentlich bekannt, dass es in mindestens einem schleswig-holsteinischen DRK-Heim zu entsprechenden Vorfällen gekommen ist.
- Seit Oktober 2021 gibt es ein Forschungsprojekt, das Student*innen der Soziologie und Pädagogik an der Universität in Kiel unter der Betreuung einer/eines Professor*in durchführt. Im Rahmen einer Masterarbeit werden Recherchen geführt und die Ergebnisse verschriftlicht.
- Seit 2021 sind wir im intensiven Austausch mit betroffenen Personen und unterstützen sie bei Bedarf z.B. eines Besuches der Örtlichkeiten von damals, in denen sie als Kinder untergebracht waren.
- Wir sind seit September 2021 im regelmäßigen Austausch mit dem DRK-Bundesverband, um uns an der Bearbeitung des Themas auch auf der Bundesebene zu widmen.
- Einrichtung eines „Fonds Heimerziehung“ durch Bund und Länder im Jahr 2012 bis zum Juni 2021 auch für Betroffene aus Schleswig-Holstein. Der DRK-Landesverband hat zudem beschlossen, dass all jene, denen keine direkten Zahlungen aus diesem Fonds zustehen, entsprechende Leistungen vom DRK Schleswig-Holstein erhalten können.
- Für uns als DRK stehen immer Menschen mit ihren Sorgen im Mittelpunkt. So auch in dem zur Rede stehenden Fall: Ein/e Journalist*in hatte im Herbst 2020 in einer Anfrage behauptet, sie/er hätte eine/n Betroffene/n als Augenzeug*in, die/der ihr gegenüber dezidiert Misshandlungen geschildert hätte und wollte dazu ein Interview. Interne Recherchen unsererseits haben allerdings ergaben, dass die betreffende Person beim DRK bekannt war und es bereits Gespräche gegeben hatte. Wir haben dem NDR daraufhin eine Stellungnahme gesendet, in der wir auf den entsprechenden Heimkinderfonds hingewiesen und zudem mitgeteilt haben, dass wir jederzeit mit Betroffenen - und selbstverständlich auch in diesem besonderen Fall - für Gespräche zur Verfügung stehen. In der Folge gab es dann auch ein weiteres Gespräch mit der betreffenden Person. Dieses Gespräch verlief im Sinne der betreffenden Person sehr gut, und es entstand daraus kein weiterer Handlungsbedarf.