Kiel, 20.11.2009
Der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein hat das Wirtschaftsjahr 2008 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 1.415.00,00 Euro positiv abgeschlossen und konnte damit das Ergebnis von 2007 (567.000 Euro) noch deutlich steigern. Auch für 2009 wird - trotz Wirtschaftskrise- ein positiver Abschluss erwartet. Dies gilt ebenso für alle Tochtergesellschaften des Landesverbandes.
Das berichtete Vorstand Klaus Crijns den Delegierten auf der DRK-Landesversammlung am Freitag, 20.November in Rendsburg. Mit seinen rund 1.700 hauptamtlichen Mitarbeiter gehört der DRK-Landesverband zu den großen Arbeitgebern im Lande.
"Wir werden die Beträge zum Abbau aufgelaufener und auf neue Rechnung vorgetragener Bilanzverluste der letzten Jahre einsetzen, sie vor allem aber für die satzungsgemäßen, gemeinnützigen Rotkreuzaufgaben verwenden und auch die erforderlichen Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen unserer zahlreichen Einrichtungen vorantreiben", sagte er in seinem Bericht. "Unsere Liquiditätslage hat sich deutlich entspannt".
Die Kur-, Reha- und Pflegeeinrichtungen des Landesverbandes schreiben in ihrer Gesamtheit schwarze Zahlen. Auf vielen Gebieten der Sozialarbeit und des Ehrenamtes konnte der Landesverband im Jahr 2009 darüber hinaus neue Schwerpunkte setzen. So wurde auf Landesebene ein Konzept zur Stärkung des Schulsanitätsdienstes beschlossen. Eine Arbeitgruppe beschäftigt sich intensiv mit der künftigen Ausrichtung ehrenamtlicher Sozialarbeit und wird dazu im kommenden Jahr eine Ausarbeitung vorlegen, die Rotkreuzehrenamtlern landesweit als Handreichung dienen soll. Außerdem wurde zur Stärkung des Ehrenamtes erst vor wenigen Tagen eine seit Februar laufende Weiterbildungsmaßnahme zum Ehrenamtsmanager abgeschlossen. Die neu ausgebildeten Experten werden sich landesweit der Ehrenamtsförderung widmen und praktische Hilfestellungen geben. Für die DRK-Kindertagsstätten wurde ein Konzept zum Ausbau von Krippenplätzen erarbeitet, das nun Schritt für Schritt umgesetzt wird.
Auch auf die Qualitätssicherung hat der Landesverband wieder viel Wert gelegt. In diesem Jahr hat er für die ambulanten Pflegeeinrichtungen Betriebsschecks eingeführt, die der Verbesserung der fachlichen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit dienen sollen und bei den 53 DRK-Pflegediensten großen Anklang fanden. Zurzeit wird für die ambulanten Pflegedienste des Roten Kreuzes in Schleswig-Holstein ein Leistungsvergleichssystem (Benchmarking-System) eingeführt. Fortschritte hat es auch bei den DRK-Rettungsdiensten im Lande gegeben, die sich Schritt für Schritt zu einem DRK-Kompetenzzentrum Rettungsdienst Schleswig-Holstein zusammenschließen wollen. Die Gründung einer entsprechenden gemeinnützigen Gesellschaft (gGmbH) steht unmittelbar bevor.
Landesverbandspräsident Henning Kramer wies in seiner Rede vor den Delegierten unter anderem auf den 2009 begangenen Jahrestag „150 Jahre Schlacht von Solferino“ hin. Das kriegerische Ereignis war Anstoß für den unermüdlichen Einsatz von Rotkreuzgründer Henry Dunant zur Schaffung einer unabhängigen, nur dem Wohl der Menschen verpflichteten, internationalen Hilfsorganisation und wurde zur Initialzündung für die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Dunant erhielt dafür 1901 den erstmals vergebenen Friedensnobelpreis. Die Auslandshilfeaktivitäten des Landesverbandes in Estland und St. Petersburg und die Völker verbindenden Jugendrotkreuzkontakte zum Estnischen Roten Kreuz hob Kramer als Teil des international ausgerichteten Rotkreuzauftrags, zu dem auch der DRK-Landesverband seinen Beitrag leiste, hervor. Bei mehrfachen Hilfsgütertransporten ins Baltikum hatte er sich 2009 einen persönlichen Eindruck vom Unterstützungsbedarf vor Ort gemacht.
Unter dem Tagesordnungspunkt Wahlen wählten die Delegierten Landesbereitschaftsleiter Dirk Kubat in das Präsidium. Er löst dort Ute Czinczel ab, die weiter als Landesbereitschaftsleiterin amtiert.