Kiel, 19.11.2010
Am 19.November wählten die Delegierten der DRK-Landesversammlung Henning Kramer in Rendsburg für weitere vier Jahre zum Präsidenten des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein. Er bekleidet das Amt seit November 2007. Kontinuität gibt es auch in der Vorstandsposition.
„Das Präsidium ist sehr froh darüber, dass unser hauptamtlicher Vorstand Klaus Crijns sich bereit erklärt hat, seinen Vertrag nach Erreichen der Altersgrenze um weitere zwei Jahre zu verlängern und seine überaus erfolgreiche Arbeit fortzusetzen“, sagte Kramer nach seiner Wahl.
In das ehrenamtliche Präsidium wiedergewählt wurden Vizepräsidentin Frauke Tengler, Vizepräsident Georg Gorrissen, Johannes Petersen und Peter Krause als Vertreter der DRK-Kreisverbände, Dirk Kubat als Vertreter der Rotkreuzgemeinschaften und Markus Bethien als Vertreter des Jugendrotkreuzes.
Neu wählten die Delegierten Lutz Koopmann, bis September Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Schleswig-Holstein, in das Präsidium. Er kehrt nach einer berufsbedingten Pause in das Gremium zurück.
Wirtschaftsergebnisse und Zukunftsprojekte waren weitere Schwerpunktthemen der Versammlung im Rendsburger Conventgarten.
Präsentiert und erläutert wurde die Jahrsrechnung für 2009. Sie weist einen Überschuss in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro aus. Es ist das Gesamtergebnis von insgesamt 20 verschiedenen landesverbandseigenen Einrichtungen - darunter Mutter-Kind-Kurkliniken, Krankenhäuser, Reha-Kliniken, ein Altenpflegeheim, eine Behinderteneinrichtung und ambulante Pflegedienste.
Berichtet wurde auf der Landesversammlung auch über die Zukunftsinvestitionen: Allein für Bauprojekte ist im kommenden Jahr eine Investitionssumme im zweistelligen Millionenbereich vorgesehen.
In der ersten Jahreshälfte 2011 werden Neubau- und Sanierungsmaßnahmen auf dem Gelände des DRK-Seniorenzentrums im Park in Lübeck-Israelisdorf beginnen. Im zweiten Halbjahr 2011 wird der erste Spatenstich zum Neubau einer Betreuten Wohnanlage für Behinderte in Flensburg-Mürwik erfolgen.
Allein für diese beiden Bauprojekte, die sich bis ins Jahr 2012 hineinziehen, werden rund 14 Millionen Euro investiert.
Hinzu kommen Investitionen des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg in Ratzeburg und Berkenthin. Dafür werden allein 2011 rund 4,8 Millionen Euro ausgegeben, die im Wesentlichen vom Land getragen werden.
Als zukunftsweisendes Projekt in der Sparte Rettungsdienst wurde auf der Landesversammlung die Gründung der DRK-Rettungsdienstschule Schleswig-Holstein gGmbH herausgestellt. Gesellschafter sind die den öffentlichen Rettungsdienst durchführenden DRK-Kreisverbände Lübeck, Ostholstein, Herzogtum Lauenburg, Segeberg, Kiel und Schleswig-Flensburg und der DRK-Landesverband. Als größter Rettungsdienstanbieter in Schleswig-Holstein will das Deutsche Rote Kreuz künftig einen stärkeren Akzent auf eine qualitativ hochwertige Aus- und Fortbildung im Rettungswesen setzen. Gleichzeitig wollen die Rettungsdienst betreibenden DRK-Kreisverbände ihre Kompetenzen bündeln und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Auch die Bedeutung der Entwicklung eines Profils der DRK-Wohlfahrts- und Sozialarbeit in Schleswig-Holstein wurde in der Landesversammlung als zukunftweisend herausgestellt. Angesichts des demografischen Wandels und sich verändernder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen sollen alle bisherigen Angebote auf den Prüfstand gestellt werden. Mit einer Kick-Off Veranstaltung am 02. Oktober wurde der Verband auf diesen Prozess eingestimmt. Für das kommende Jahr wurden auf der Landesversammlung fünf Regionalkonferenzen angekündigt. Hier sollen die 15 Kreisverbände und 457 DRK-Ortsvereine in Schleswig-Holstein den Erneuerungsprozess diskutieren und vorantreiben. Grundlage dafür ist die von einer Arbeitsgruppe sorgsam erarbeitete Profil-Broschüre „Der rote Faden“. Sie soll den weiteren Diskussionen als Richtschnur dienen.
Auch die Zusammenarbeit mit ausländischen Rotkreuzgesellschaften wurde auf der Landesversammlung gewürdigt.
Die Generalsekretärin des Estnischen Roten Kreuzes, Riina Kabi, sprach ein Grußwort. Vom Roten Kreuz in St. Petersburg, mit dem seit 20 Jahren gemeinsame Hilfsprojekte umgesetzt werden, nahm Nikolay Yakovlev an der Veranstaltung in Rendsburg teil.