Kiel, 14.06.2013
"Die Pegelstände Elbe fallen, aber die Gefahr ist noch nicht vorbei". So beschreibt Tim Schröder, Katastrophenschutzbeauftragter des DRK-Kreisverbandes Hzgt. Lauenburg, die augenblickliche Lage im Hochwassergebiet an der Unterelbe.
Das DRK wird hier in den nächsten Tagen auch alle Hände voll zu tun haben. Rund 90 Rotkreuzhelfer sind in Lauenburg eingesetzt. Die meisten von ihnen (rd. 50) versorgen die rund tausend Helfer der Polizei, der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes (THW) und der DLRG mit warmen und kalten Mahlzeiten.
"Mehr als 4.000 Portionen haben wir gestern ausgegeben", erläutert Schröder. Zum Glück gibt es Unterstützung auch aus anderen DRK-Kreisverbänden. Betreuungshelfer des DRK-Kreisverbandes Stormarn unterstützen seit Tagen bei der Vorbereitung der vielen Mahlzeitportionen für die Fluthelfer. Gestern Abend (13.06.2013) stießen Betreuungshelfer aus den DRK-Kreisverbänden Ostholstein und Neumünster als weitere Verstärkung hinzu.
Das Rote Kreuz sorgt aber auch für die Sicherheit der Fluthelfer. In der von ihm eingerichteten betreuten Impfstation im Sanitätsraum des Bauhofes Lauenburg sind bereits (Stand: 13.06.2013) rd. 250 Fluthelfer gegen Hepatitis A und B, Tetanus und Diphtherie geimpft worden. Weiterhin ist die Impfstation täglich von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
"Wenn man sich vorstellt, dass die Elbe im Mittellauf auch Kläranlagen überflutet hat und gedüngte Felder vom Wasser überspült wurden, kann man sich vorstellen, welche Infektionsgefahren augenblicklich vom Elbwasser und dem mitgeführten Schlamm ausgehen". Aus diesem Grunde müssen auch kleinste Wunde der Hochwasserhelfer fachmännisch versorgt werden. Dafür ist eine 10-köpfige Sanitätseinheit zuständig. "Größere Verletzungen mussten wir glücklicherweise nicht versorgen, aber doch viele Schrammen und Insektenstiche", sagt Schröder.
Wichtig für die Sicherheit der Helfer am Deich ist auch die Überwachung durch die Wasserwacht-Task-Force. Eine Gruppe von 16 DRK-Wasserwacht'lern aus Schwarzenbek, Kiel und Lübeck ist mit insgesamt 6 Rettungsbooten, davon 3 flachgehende Hochwasser-rettungsboote, vor Ort. Die DRK Wasserwacht ist in der Nähe des überflutungsgefährdeten Lauenburger Industriegebietes stationiert. Sollte hier der Deich brechen, sind die Hochwasserhelfer angewiesen, vor den Wassermassen zunächst auf einen Lkw des THW zu flüchten. Von dort werden sie dann im Falle eines Falles von der DRK-Wasserwacht gerettet.