Bei strahlendem Sonnenschein legten Rotkreuzvertreter aus Dänemark, Schleswig?Holstein und Mecklenburg-Vorpommern am 22. August 2011 Blumen am Rotkreuzgedenkstein in Düppel nieder.
Diese Tradition besteht seit dem 22. August 1989. Damals wurde zu Ehren der ersten Rotkreuzdelegierten der Weltgeschichte, dem Schweizer Arzt Dr. Louis Appia und dem Niederländer Hauptmann Charles van de Velde, dieser Stein errichtet.
Wer waren Louis Appia und Charles van de Velde? Dazu trug der Kieler Autor Gerd Stolz nach der Zeremonie bei einem gemeinsamen Mittagessen im Lokal Strandkroen in Vemminigbund vor.
Dr. Appia gehörte zum Komitee der Fünf, aus dem später einmal das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hervorgehen sollte. Er beobachtete den Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 auf deutscher – genauer gesagt preußischer und österreichischer- Seite. Charles van de Velde war niederländischer Vertreter bei der ersten Rotkreuzkonferenz im Jahre 1863 und stellte sich, ebenso wie Appia, als Delegierter zur Verfügung. Er versah sein Amt auf der dänischen Seite.
Beide Delegierten machten die Erfahrung, dass das Zeichen des Roten Kreuzes, das sie am Arm trugen, geachtet wurde. Beide erfuhren von den Kriegsparteien viel Unterstützung wenn es darum ging, das Leid der Opfer zu lindern.
Ihre Erlebnisse und Erkenntnisse fassten sie schriftlich zusammen und sandten die Texte an die Genfer Rotkreuzzentrale. Was muss konkret getan werden, um Verletzten und anderen Kriegsopfern wirksam zu helfen?
Darum hatte sich schon Rotkreuzgründer Henry Dunant Gedanken gemacht. Die ersten Rotkreuzdelegierten konnten seine Überlegungen durch eigene Erfahrungsberichte ergänzen. Eine wichtige Grundlage für die weiteren internationalen Rotkreuzaktivitäten zur Umsetzung humanitärer Grundsätze in Kriegszeiten.