· Pressemitteilung

Qualitätsmanagement in Kindertageseinrichtungen

Deutsches Rotes Kreuz stellt neues Praxis-Handbuch vor

Kiel, 15. November 2006

32/2006

Über zwei Jahre lang haben pädagogische Fachkräfte aus ganz Schleswig-Holstein an dem Qualitätsrahmenhandbuch für DRK Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein gearbeitet. Am Vormittag ist es in der DRK-Kindertagesstätte Suchsdorf in Kiel vorgestellt worden. DRK-Vizepräsidentin Frauke Tengler, DRK-Referentin für Kinder- und Jugendhilfe Andrea Strämke, Udo Finnern, Geschäftsführer der DRK-Kinder- und Jugendhilfe, sowie die QM-Beauftragte und Kita-Fachberaterin Sylvia Vette-Rüggen zeigten sich zufrieden mit dem Gemeinschaftswerk. Kita-Leitungen, pädagogische Mitarbeiterinnen, QM-Fachleute und Träger der DRK-Kindertagesstätten in Schleswig-Holstein haben es gemeinsam auf den Weg gebracht. Der DRK-Landesverband hat die Anschubfinanzierung für die QM-Entwicklung gestellt. Frauke Tengler betonte dabei allerdings, dass vieles, was das Buch von Praktikern für Praktiker empfiehlt, in zahlreichen Einrichtungen des DRK heute schon im Alltag gelebt werde. Warum Qualitätsmanagement in Kindertageseinrichtungen? Qualitätsmanagement kannte man früher vor allem aus Industriebetrieben, heute hält es zunehmend auch im Gesundheits- und Bildungswesen Einzug. Mit dem neuen Rahmenhandbuch existieren ein roter Faden und eine verbindliche Grundlage für die Qualitätsentwicklung in den DRK-Kindertageseinrichtungen mit Arbeitsmaterial, das für die Alltagspraxis hilfreich und unterstützend ist. Für die "Aufnahme eines neuen Kindes" in die Kindertagesstätte gibt es beispielsweise genaue Anleitungen. Außerdem existiert eine Checkliste für die so genannte "Mappe für neue Eltern." Diese enthält sämtliche Informationen, die Mütter und Väter für einen guten Start ihres Kindes in der Kindertagesstätte benötigen. Kundenfreundlichkeit, Information und Transparenz werden groß geschrieben. Durch die Einführung des Qualitätsmanagements entwickelt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Qualitätsbewusstsein. In den DRK-Kindertagesstätten arbeiten sie zunehmend mit klaren, verbindlichen Strukturen und Mindeststandards in der pädagogischen Arbeit, auf die sich die Eltern und Kinder verlassen können. Die Qualitätsentwicklung ist hierbei ein Prozess mit klar definierten Zielen und Maßnahmen auf dem Weg zu einer hohen Qualität der Arbeit getreu dem Motto "Wo DRK drauf steht, ist auch qualitativ DRK drin". Was haben Eltern und Kinder davon? Das Handbuch sorgt für Transparenz und für Verlässlichkeit. Die Kinder finden in der Kindertageseinrichtung persönliche Betreuung und bildungsorientierte pädagogische Arbeit. Die Eltern finden gute Formen der Kommunikation und Zusammenarbeit, Entwicklungsgespräche und Erziehungsbegleitung von Anfang an. Entstehungsgeschichte Als erster Schritt wurde im November 2003 ein Workshop mit 25 Kolleginnen und Kollegen aus ganz Schleswig-Holstein zur Entwicklung des Leitbildes auf der Grundlage der sieben Grundsätze des Roten Kreuzes und des gesetzlichen Betreuungs-, Erziehungs- und Bildungsauftrages durchgeführt. Die Ergebnisse wurden auf breiter Ebene in allen Kindertageseinrichtungen diskutiert und im Juni 2004 wurde in Kiel das Leitbild mit Qualitätsleitlinien für die pädagogische Arbeit verabschiedet. Von März 2005 bis Oktober 2006 wurde darauf aufbauend in vier Workshops und weiteren Arbeitstreffen von allen Beteiligten das nun vorliegende Rahmenhandbuch entwickelt. Das Qualitätsrahmenhandbuch orientiert sich zwar an der DIN EN ISO 9000:2000 ff., setzt aber praxisrelevante Schwerpunkte und verzichtet auf Themenfelder, die für die Kindertageseinrichtungen nicht vorrangig sind. So gewährleistet es eine gute Lesbarkeit durch Kürze und Prägnanz. Es enthält Qualitätsbausteine zu Führung und Kundenorientierung, zur Mitarbeiterführung und -qualifizierung und nicht zuletzt zur pädagogischen Arbeit. Jeder Baustein enthält klar definierte Qualitätsziele, konkrete Maßnahmen zur Zielerreichung und Überprüfungsindikatoren, an denen man erkennen kann, dass das Qualitätsziel erreicht wurde. Dazu kommen je nach Thema detaillierte Prozessbeschreibungen mit Qualitätsstandards, Leitlinien, Checklisten und Musterbeispiele für die Praxis.
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