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Krebs - Wege zur Gesundheit

Erfolgreiche DRK-Krebsinformationsveranstaltung in Schleswig „Das Thema geht alle an“, mit diesen Worten eröffnete Kreispräsident Johannes Petersen die DRK-Krebsinformationsveranstaltung „Krebs - Wege zur Gesundheit“ am Samstag, 7. Oktober, in Schleswig. Die Zahlen sprechen für sich: 320 000 Menschen erkranken in der Bundesrepublik jährlich an der Krankheit. Die bundesweit renommierten Referenten ermutigten die rund 70 Zuhörerinnen und Zuhörer, mit der Krankheit zu leben, denn Verdrängung oder Bagatellisierung würden nicht weiterhelfen, hieß es.

Dr. Gyoergy Irmey ist Ärztlicher Direktor der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr in Heidelberg. Er will Betroffenen Mut machen und sagt, die Patienten hätten den Verlauf der Krankheit teilweise auch in ihrer Hand. Denn zusätzlich zur klassischen Krebstherapie könne man die Heilung fördern: „Machen Sie Dinge, die Ihnen gut tun“, forderte er die Anwesenden auf. Die so genannte salutogenetische Therapie, die er bei der Veranstaltung des DRK-Kreisverbandes Schlewig-Flensburg und des DRK-Landesverbandes vorstellte, basiert auf vier Säulen: gesunde Ernährung, Bewegung, Stimulierung des Immunsystems und psychische Unterstützung des Betroffenen. Irmey bemängelte in diesem Zusammenhang, dass Naturheilverfahren wie die Behandlung mit Enzymen zu wenig anerkannt seien und vielfach nicht von den Kassen bezahlt würden.

Frauke Tengler, DRK-Vizepräsidentin und Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages forderte, dass die Gesellschaft Krebserkrankte unterstützen muss und nicht ausgrenzen darf.

Das befürwortete auch Dr. Michael Arndt-Oschinski. Er stellte die Möglichkeit einer die Krebstherapie begleitenden Psychotherapie vor. 30 Prozent der an Krebs erkrankten Menschen müssten psychotherapeutisch betreut werden, weil die Diagnose Krebs zu starken Ängsten und Depressionen führen würde, so der Chefarzt der Fachklinik Schleswig. Es gebe heute schon Untersuchungen, die zu dem Schluss kämen, dass vereinsamte Menschen schlechtere Heilungschancen hätten.

Hier setzt auch die Arbeit des DRK an. In den hierzulande 50 bestehenden Selbsthilfegruppen der Psychosozialen Krebsnachsorge tauschen sich Betroffene aus. Dietrich Harting, der in Ratzeburg ehrenamtlich eine Selbsthilfegruppe leitet, und mehr Männer zur Vorsorge bewegen möchte, machte Menschen Mut, das Angebot wahrzunehmen. In den Gruppen fangen sich Betroffene gegenseitig auf, geben sich Tipps geben und unterstützen sich. Auch Angehörige sind willkommen. Sein Rüstzeug für die Gruppenleitung hat Harting vom DRK-Landesverband erhalten. In Fortbildungen und Seminaren hat er wie die anderen 100 Ehrenamtlichen erfahren, wie man mit Trauer umgeht, chronisch Kranke unterstützen kann und Gespräche führt. Viele Menschen haben allerdings heute noch Hemmungen eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen, dabei geht es in den Gesprächskreisen nicht nur um die Krankheit. Die Gruppen verbringen auch ihre Freizeit miteinander.

Dr. Volker Beck von der Deutschen Krebsgesellschaft in Frankfurt ermunterte dazu, viel zu lesen. In der Literatur gibt es zahlreiche Bespiele von Storm bis hin zu Tolstoi, die selber eine Krebserkrankung hatten oder beschreiben. Die Auseinandersetzung mit dieser Literatur, so der Psychologe, könne helfen, besser mit der eigenen Krankheit umzugehen.

Ganz praktische Hilfe lieferte die fünfte Referentin. Die Ernährungswissenschaftlerin Astrid Francke verriet, dass der Mensch ausreichend trinken muss, um gesund zu bleiben. Viele Probleme, wie ein niedriger Kreislauf, Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwächen können ihre Ursache in Flüssigkeitsmangel haben. Am besten geeignet seien Leitungswasser und Mineralwasser. Getrunken werden muss, bevor Durst entsteht, verriet die Fachfrau aus Neumünster. Mineralien können gezielt mit Mineralwasser zugeführt werden. Franke riet den Teilnehmern außerdem, auch äußerlich Wasser durch kalte und heiße Güsse, wie schon Pfarrer Kneip empfohlen hat, anzuwenden.

Wer sich für die Arbeit der Psychosozialen Krebsnachsorge interessiert, kann sich an Sabine Kimmel vom DRK-Landesverband (0431-5707417) oder Christel Schmahl-Ruhz (0431 – 5707134).
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