· Pressemitteilung

Gedenkfeier in Dybbøl (Düppel)

Rotes Kreuz erinnert an die Opfer des Deutsch-Dänischen Krieges

Kiel, 15. August 2006

14/2006

Das Dänische und das Schleswig-Holsteinische Rote Kreuz werden am 22. August um 11:00 Uhr am Gedenkstein an den Düppeler Schanzen in Dänemark der Opfer des Deutsch-Dänischen Krieges gedenken. In der Entscheidungsschlacht vom 18. April 1864 kamen 2 870 dänische und preußische Soldaten ums Leben oder wurden schwer verletzt. Die Schlacht kurz hinter der dänischen Grenze ging vor allem in die Geschichte ein, weil Dänemark als unterlegene Kriegspartei die Herzogtümer Schleswig und Holstein abtreten musste. Für die internationale Rotkreuzbewegung ist sie deshalb ein einschneidendes Ereignis, weil erstmals Rotkreuz-Delegierte in einem bewaffneten Konflikt eingesetzt worden sind. Während davor Verwundete häufig ihrem Schicksal überlassen worden sind, wurden jetzt mit Hilfe der Genfer Gesandten Lazarette eingerichtet, Hilfsgüter verteilt und die Delegierten überzeugten sich vom Zustand der Kriegsgefangenen. Kurz nach der Schlacht wurde am 22. August 1864 das Erste Genfer Rotkreuz-Abkommen, auch Genfer Konvention genannt, verabschiedet. Unterzeichnet von zwölf europäischen Staaten, besagt dieses, dass das Los der Verwundeten und Kranken auf dem Schlachtfeld verbessert werden soll. Es folgten drei weitere Genfer Rotkreuz-Abkommen: "Verbesserung des Loses der Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen der Streitkräfte zur See" (1907), "Über die Behandlung der Kriegsgefangenen" (1929) und "Über den Schutz der Zivilpersonen in Kriegszeiten" (1949). Auf Initiative von dänischen und deutschen Rotkreuzlern wurde 1988 in Düppel ein Gedenkstein gesetzt, der an die ersten Rotkreuz-Delegierten erinnert. Seither treffen sich dort jährlich am 22. August Vertreter des Roten Kreuzes aus Dänemark, Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern. Der 22. August erinnert nicht nur an die Opfer der Schlacht an den Düppeler Schanzen, sondern ist auch eine Aufforderung, die Genfer Rotkreuz Abkommen einzuhalten.
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