Mehr als 300 liebevoll verpackte Geschenke für Kinder sowie Lebensmittel , Hygieneartikel, Rollatoren – all das uns vieles mehr ist bei dem weihnachtlichen Spendenaufruf der Stadt Schwentinental für die ukrainische Partnerstadt Dobroslav zusammengekommen!
Tatkräftig unterstützt wurde die Stadt dabei von den DRK-Ortsvereinen Raisdorf und Klausdorf: Sie hatten die Sachspenden-Annahme in die Hand genommen und dafür insgesamt acht Termine im November und Dezember organisiert. Um die Spenden zu sammeln und zu sortieren, waren zahlreiche ehrenamtliche Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aus den beiden DRK-Ortsvereinen im Einsatz – allen voran die Vorsitzende aus Raisdorf: Elli Kubach. Sie kümmerte beispielsweise auch darum, dass die frischgebackenen DRK-Mitglieder, Thomas Haß (Schwentinentals Bürgermeister) und Yanuz Yilmaz (Mitglied der Stadtvertretung), den Transporter des DRK-Ortsvereins nutzen konnten.
Insgesamt war das Spenden-Aufkommen für ein Fahrzeug viel zu groß: Auf etwa 10.000 Euro schätzten Elli Kubach und Gesa Winnemuth, Koordinatorin der Schwentinentaler Stadtverwaltung, den Warenwert.
Also war ein zweiter Transporter nötig. Mit der Freiwilligen Feuer Raisdorf war schnell ein verlässlicher Partner gefunden und mit Wehrführer Stefan Kühl obendrein ein weiterer Fahrer! Komplettiert wurde das dann 4-köpfige Fahrer-Team von einem weiteren Mitglied der Stadtvertretung, Frederic Voigt.
Am Montag, den 16.12. startete dann die große Pack-Aktion zum Beladen der Autos, bevor es dann am 17. Dezember um 5 Uhr Richtung Polen ging. Nach 15-stündiger Fahrt über Berlin, Cottbus, Breslau, Kattowitz und Krakau fand dann in Przmysl die Übergabe der Hilfsgüter an die Dobroslaver Bürgermeisterin Liudmilla Prokopecko statt. Sie war mit der Bahn angereist und ebenso wie die Schwentinentaler ca. 15 Stunden unterwegs. Sie hatte ihre für internationale Partnerschaften zuständige Mitarbeiterin sowie den Bezirksabgeordneten in Odessa mitgebracht.
Nach zahlreichen Mails, Telefonaten und Videokonferenzen war dies das erste „echte“ Zusammentreffen der beiden Partnerstädte. Und trotzdem habe es sich fast wie ein Wiedersehen alter Freunde angefühlt, beschrieb Bürgermeister Thomas Haß das Treffen. In einem Reise-Tagebuch schreibt er: „Sehr betroffen waren wir von den Erzählungen aus und über Dobroslav. Zwar befindet sich das in der Nähe von Odessa befindliche Städtchen nicht im Kriegsgebiet, dennoch ist auch Dobroslav vom völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Putins auf die Ukraine betroffen. Von den ca. 16.000 Einwohnern hätten ungefähr 1000 Menschen ihre Heimat schutzsuchend, insbesondere nach Polen und Deutschland, verlassen. 350 Männer aus Dobroslav befinden sich derzeit im Krieg, von dem wir nicht wissen, ob er die Dobroslaver jemals lebend zurückgeben wird. Vorwiegend nachts erleben die Menschen aus Dobroslav Raketenangriffe auf Odessas, die Flugkörper passieren dabei lauf, schrill, leuchtend und auch angsteinflößend den heimischen Himmel, nahezu als Transitstrecke, wie die Bürgermeisterin berichtete.
Neben diesen schlimmen Berichten überwog aber in unserem langen gemeinsamen Gespräch die Freude über unsere neue Zusammenarbeit. Die Partnerschaft mit unserer norddeutschen Kleinstadt hat dort eine überaus wichtige Funktion; sie gibt Hoffnung auf eine westeuropäische Anbindung der Ukraine und zugleich die Perspektive auf ein friedliches Zusammenleben in Freiheit.
Die Einladung zum ersten Besuch der Dobroslaver in Schleswig-Holstein für den Zeitraum 6.-9. Februar 2025 wurde freudig entgegengenommen und die Teilnahme gleich zugesagt.“
Auch der Dank des DRK-Landesverbandes gilt allen Beteiligten: Natürlich den vielen Spender*innen, aber auch ganz besonders der absolut vorbildlichen Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Ehrenamt der Freiwilligen Feuerwehr sowie der DRK-Ortsvereine.