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DRK-Landesverband kritisiert Fachkräfte-Maßnahmenpaket der Sozialministerin als unzureichend

Der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein hat das gestern verkündete Maßnahmenpaket von Sozialministerin Aminata Touré zur Stärkung der Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung als unzureichend und viel zu kurz gesprungen kritisiert.

Der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein hat das gestern verkündete Maßnahmenpaket von Sozialministerin Aminata Touré zur Stärkung der Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung als unzureichend und viel zu kurz gesprungen kritisiert. "Mit den vorgestellten Maßnahmen werden wir die bestehenden Herausforderungen in der pädagogischen Betreuung auf keinen Fall bewältigen können. Wenn ‚helfende Hände‘, dann on top und für alle gleichermaßen", erklärte die Sprecherin des Vorstandes des DRK-Landesverbandes Anette Langner. "So wie jetzt geplant, führt es nicht zu einer Verbesserung der personellen Ausstattung, sondern verteilt kostenneutral die Ressourcen anders um."

Um das bereits vorhandene pädagogische Personal effektiv zu stärken, bedarf es einer gezielten Ausweitung der Ausfallzeiten, die auch für Leitungskräfte gelten sollten. Bedauerlicherweise findet dieser wichtige Aspekt laut Langner keine Berücksichtigung. Gleichzeitig wäre eine Erhöhung der Ausfallzeiten für Fachkräfte ein entscheidender Schritt zur Entlastung des Personals, zur Vermeidung von Überstunden und zur Stabilisierung des Betriebs.

"Zudem halten wir als DRK die Etablierung von Verwaltungskräften zur Unterstützung von Leitungsaufgaben für eine essenzielle Maßnahme zur Stärkung der Fachkräfte. Dadurch könnten Leitungspersonen wieder über ausreichende Ressourcen verfügen, um ihre Kita-Einrichtungen erfolgreich zu leiten. Die Integration von Quer- und Seiteneinsteigern stellt eine Möglichkeit dar, um neue Fachkräfte für das pädagogische Arbeitsfeld zu gewinnen", betonte Langner. Diese sollten jedoch als zusätzliche Ressource im System aufgenommen werden, anstatt im Zweifel höher qualifizierte Zweitkräfte zu ersetzen. Ein qualitativer Gewinn wäre erst dann gegeben, wenn diese Zielgruppe auf ein Mentoring und ein durchlässiges Weiterbildungssystem zurückgreifen kann, das mit dem Abschluss einer Erzieher*innen-Ausbildung korrespondiert. "Es ist bedauerlich, dass bisher nur wenige der vom DRK vorgeschlagenen Gelingensfaktoren umgesetzt wurden", kritisierte Langner.

Die angekündigte Maßnahme von 480 Stunden sei zwar ein erster Schritt, um Menschen in das Arbeitsfeld der Kita zu integrieren. Diese sollte jedoch in ein umfassenderes System eingebettet sein, das Quereinsteigern die Möglichkeit bietet, den Status einer pädagogischen Fachkraft zu erlangen. Die Frage der Eignung dieser Fachkräfte liegt größtenteils in der Verantwortung der Träger. Diese stehen jedoch vor der Herausforderung, dass die Personalentwicklung nicht über das Kita-Finanzierungssystem refinanziert wird.

Es ist zwar erfreulich, dass Anleitungsstunden zur Verfügung gestellt werden, jedoch sollte dies analog zur Pflege oder in Handwerksberufen als Fachkarriere und konstant berücksichtigt werden. Das sind tatsächlich fachkräftebindende Maßnahmen.

Der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein e.V. fordert erneut eine umfassendere und nachhaltigere Strategie zur Stärkung der Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung, die den vorliegenden Vorschlägen des Sozialministeriums weit überlegen ist.

Im R.SH-Interview bringt Andrea Strämke diese Kritik zum Ausdruck:

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