· Pressemitteilung

DRK-Landesverband fordert: Qualität vor Quantität bei Kitaplätzen

Kiel, 4. April 2007

6/2007

Schleswig-Holstein benötigt Plätze in Tageseinrichtungen für Kinder von null bis sechs Jahren. Das steht außer Frage. "Die Chancen für ein Bündnis zwischen Bund, Ländern und Kommunen sei so gut wie nie zuvor", wird das Bildungsministerium in den Medien zitiert. Das Land und die Kommunen unternehmen zwar den Versuch, Bildung und Kindeswohl zu fördern, dabei müssen aber die Träger wieder stärker berücksichtigt werden. Das fordert Andrea Strämke, Referentin für Kinder- und Jugendhilfe des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein e. V. Zu welchem Preis aber soll dieser Ausbau der Plätze vorangetrieben werden? So wurde im vergangenen Sommer das Kindertagesstättengesetz novelliert, ohne die dazugehörige Evaluation abzuwarten. Diese Evaluation aber hat belegt, dass die Bildungsleitlinien für die Kindertageseinrichtungen wichtig und sinnvoll seien, jedoch aufgrund der Rahmenbedingungen nicht vollständig in der Praxis zu leisten seien. Denn die Fachkräfte in den Einrichtungen sowie die Einrichtungsträger würden kontinuierlich mit zusätzlichen Aufgaben und Leistungen beauftragt, ohne aber mit mehr Mitteln für Personal
ausgestattet zu werden. Mittelfristig besteht dadurch die Gefahr, dass bei den immer längeren Öffnungszeiten und einem Ausbau der Plätze die Qualität von Bildung, Erziehung und Betreuung abnimmt. Der DRK-Landesverband begrüßt grundsätzlich den Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten sowie die Weiterentwicklung der Qualität in den Einrichtungen. Er betont dabei ausdrücklich, dass die Träger, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert seien, die Kinder in ihrem Entwicklungsprozess zu begleiten und zu fördern. Doch dies sei laut Andrea Strämke nicht mehr leistbar, wenn Personal gekürzt und Gruppen aufgestockt werden sollen. Es ist zu befürchten, dass die geplante Änderung der Kindertagesstättenverordnung eine Verschlechterung der Qualität in den Tageseinrichtungen für Kinder mit sich bringen wird. Der DRK-Landesverband kritisiert, dass die Aufstockung der Gruppengröße danach künftig nicht mehr im Einvernehmen mit dem Beirat, wo auch die Eltern vertreten sind, sondern unabhängig von diesem Gremium entschieden werden soll. Auch sollen künftig mehr Kinder unter drei Jahren in eine altersgemischte Gruppe aufgenommen werden, mit weniger Personal.
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