Perspektiven wechseln mit dem Projekt "PerspektivenWechsel"
Kiel, 30. November 2006
26/2006
Immer mehr Menschen der Generation 60 plus möchten heute nach vollendetem Arbeitsleben nicht mehr unweigerlich passiv den verdienten Ruhestand genießen. Wer aktiv im Beruf war, der will auch danach noch etwas anpacken und im neuen Lebensabschnitt Träume verwirklichen. So erging es auch Christel Andersen, die nach 45 Berufsjahren, zuletzt als Institutssekretärin am Romanischen Seminar der Christian Albrechts Universität zu Kiel, mit 63 Jahren in Rente ging. Sie engagiert sich mittlerweile als eine von knapp 30 Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern im PerspektivenWechsel. Dabei handelt es sich um ein Modellprojekt des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein, das Seniorinnen und Senioren, die ihre Hände noch nicht in den Schoß legen und sich stattdessen sozial oder kulturell engagieren wollen, die Möglichkeit des Freiwilligendienstes bietet.Am Projekt "PerspektivenWechsel" schätzt Christel Andersen den regen Austausch mit anderen Projektteilnehmern und -teilnehmerinnen, die in ganz verschiedenen Bereichen arbeiten, sei es im Altersheim, bei der Volkshochschule, für Jugendprojekte oder Museen. Darüber hinaus bietet das DRK bei regelmäßigen Treffen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und an Fortbildungen teilzunehmen. Der DRK-Landesverband hat mit dem Modellprojekt "PerspektivenWechsel", gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ein Angebot für aktive Bürgerinnen und Bürger ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen neuen Freiwilligendienst. Davor hatten nur junge Menschen die Chance, an einem freiwilligen Dienst in Form des Freiwilligen Sozialen Jahres teilzunehmen. Nun können auch Personen über 27 Jahre ein organisiertes und verbindliches soziales Engagement in gemeinnützigen Einrichtungen absolvieren. Alle, die eine Zeit des Übergangs überbrücken, Lebensträume verwirklichen oder einfach ihre Fähigkeiten und ihre Lebenserfahrung an andere weitergeben möchten, finden Unterstützung durch eine individuelle Beratung bei der Suche nach einem gewünschten Einsatzort.
Sobald eine passende Stelle gefunden ist, kann der Einsatz beginnen. Dazu wird eine Vereinbarung mit den Engagierten, der Einsatzstelle und dem DRK abgeschlossen, in der Art und Umfang des Einsatzes sowie seine Dauer verbindlich geregelt werden. Der zeitliche Einsatz beträgt normalerweise acht bis 13 Wochenstunden. Die Freiwilligen erhalten dafür eine monatliche pauschale Aufwandsentschädigung. Bei einem Einsatz von 13 Wochenstunden beträgt diese 100 Euro im Monat. Viel wichtiger aber ist, die emotionale und soziale Bereicherung, die das Projekt mit sich bringt:
"Endlich kann ich das machen, wozu ich Lust habe, wozu ich vorher nicht gekommen bin", so Christel Andersen. "Ich habe mich schon immer für Sprachen und Literatur interessiert, und deswegen habe ich auch nicht lange gezögert, als mir die Mitarbeit in der Deutsch-Französischen Gesellschaft angeboten wurde. Ich bin dort für den Schriftverkehr und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Helfe aber auch gerne bei Veranstaltungen mit. Ich tue das, was ich gut kann und trotzdem ist es was ganz anderes und Neues". Der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein sucht nach dem Motto "Menschen mit Wissen, Herz und Verstand" noch Freiwillige aus dem Großraum Kiel, die sich innerhalb von "PerspektivenWechsel" sozial, kulturell oder in anderen gemeinnützigen Einrichtungen engagieren wollen. Interessierte wenden sich bitte an Uta Braumann, Tel.: 0431 / 5757- 445.